OCI-R | Obsessive Compulsive Inventory - Revised
E. B. Foa, J. D. Huppert, S. Leiberg, R. Langner, R. Kichic, G. Hajcak, P. M. Salkovskis; Deutsche Bearbeitung: S. Gönner, W. Ecker, R. Leonhart, 2009

Charakteristika
Durchführungsdauer | 5 bis 7 Minuten |
Berufsgruppe | PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, PsychiaterInnen, NeurologInnen |
Anwendungsbereich | Selbstbeurteilungsinstrument zur Erfassung der Schwere von Symptomen einer Zwangsstörung |
Anwendungsgruppe | Erwachsene |
Anwendungsbereiche
Das Zwangsinventar OCI-R ist ein Selbstbeurteilungsinstrument zur Erfassung der Schwere von Symptomen einer Zwangsstörung. Die wichtigsten Symptombereiche der Zwangserkrankung werden durch das Verfahren erfasst: Kontrollieren, Waschen, Ordnen, Horten, Mentales Neutralisieren und Zwangsgedanken. Es eignet sich für den Einsatz im Rahmen von Diagnostik, Differentialdiagnostik, Therapieplanung, Evaluation und Qualitätssicherung.
Aufbau
Das OCI-R besteht aus 18 Items, die Zwangssymptome in Form von Selbstaussagen beschreiben und die danach beurteilt werden, wie stark die durch sie verursachte Beeinträchtigung/der Leidensdruck im vergangenen Monat war. Ein Gesamtwert und sechs Subskalenwerte (für jeden Hauptsymptombereich) können ermittelt werden.
Gütekriterien
In einer deutschen Stichprobe aus Zwangspatienten (N = 167), Patienten mit Angst- und/oder depressiven Störungen (N = 214) und Gesunden (N = 330) wurden die psychometrischen Eigenschaften des OCI-R untersucht. Die Faktorenstruktur der englischsprachigen Originalversion konnte in den verschiedenen Stichproben bestätigt werden. Die einzelnen Skalen besitzen trotz ihrer Kürze eine gute innere Konsistenz (α-Range von .76 bis .95 bei Zwangspatienten). Untersuchungen zur konvergenten, divergenten und kriteriumsorientierten Validität sprechen für die Güte des Instruments und zeigen, dass das OCI-R Zwangssymptome weitgehend unabhängig von Angst, Depression, pathologischer Besorgnis, Perfektionismus und zwanghaften Persönlichkeitsmerkmalen erfasst.
Normen
Es liegen Prozentränge für Zwangspatienten und Gesunde vor. Anhand von Cut-Off-Werten lassen sich Zwangspatienten mit unterschiedlichen Hauptsymptombereichen voneinander als auch von Angst- und depressiven Patienten und Gesunden zuverlässig unterscheiden.
Charakteristika und Vorzüge
- Kurzes mehrdimensionales Screeninginstrument für Zwangsstörungen.
- Screening von Zwangspatienten und Identifikation ihrer Hauptsymptombereiche.
- Unterscheidung verschiedener Subtypen von Zwangspatienten möglich.
- Auch im Therapiebereich zur Behandlungsplanung oder zur Erfolgsmessung einsetzbar.