SP 2 | Sensory Profile 2
W. Dunn, 2014; , Deutsche Fassung, 2017

Charakteristika
Durchführungsdauer | 5 bis 10 Minuten (Säuglinge); 15 bis 20 Minuten (Langversion für Kinder) |
Berufsgruppe | ErgotherapeutInnen, PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, SonderpädagogInnen, PsychiaterInnen |
Alter | 0 bis 14;11 Jahre |
Anwendungsbereich | Fremdbeurteilungsinstrument zur Erfassung der sensorischen Verarbeitung |
Anwendungsgruppe | Kinder |
Anwendungsbereich
Das Sensory Profile 2 (SP 2) erfasst die sensorische Verarbeitung von Säuglingen, Kleinkindern und Kindern von der Geburt bis zum Alter von 14;11 Jahren. Auf Basis von Eltern- bzw. Lehrerfragebögen kann beurteilt werden, inwieweit die sensorische Verarbeitung eines Kindes dessen Aktivitäten im häuslichen, schulischen und sozialen Umfeld beeinflusst. In Verbindung mit weiteren Kontextinformationen können daraufhin wirksame, stärkenfokussierte Interventionen geplant werden, um Kinder, Familien und Pädagogen in ihren täglichen Interaktionen zu unterstützen.
Das Verfahren
Das Testverfahren umfasst Elternfragebögen für Säuglinge, Kleinkinder und Kinder sowie eine Kurzversion für Kinder und einen Lehrerfragebogen für den Kindergarten- und Schulkontext. Beim Elternfragebogen soll die Häufigkeit des Auftretens alltagsnaher Verhaltensweisen des Kindes beurteilt werden. Diese Verhaltensweisen sind unterschiedlichen Skalen zuzuordnen und ermöglichen dadurch Aussagen zu vier sensorischen Verarbeitungsmustern, den verschiedenen Sinnessystemen sowie verhaltensbezogenen Reaktionsbereichen. Beim Lehrerfragebogen lässt sich zudem die Ausprägung von vier verschiedenen Schulfaktoren beurteilen. Anhand der Ergebnisse erfolgt für jede Skala eine Einordnung in eine von fünf Kategorien, die sich auf die Häufigkeit des Auftretens der beschriebenen Verhaltensweisen im Vergleich zur Normstichprobe beziehen.
Gütekriterien
Die innere Konsistenz der Skalen (Cronbachs a) liegt größtenteils zwischen .72 und .91. Für die Test-Retest-Reliabilität wurden mit Ausnahme weniger Skalen Werte von .71 bis .89 berechnet.
Die klinische Validität wurde durch den Vergleich mit einer Population mit bestimmten relevanten Diagnosen (z. B. ADHS) gesichert, die mit einer Ausnahme in allen Skalen signifikant höhere Testwerte erreichte. Für das englischsprachige Original wurde zudem durch Vergleiche mit Skalen vergleichbarer Verfahren (BASC-2, SSIS) eine gute konvergente Validität nachgewiesen.
Normen
Die deutschen Ausgaben der SP 2 Elternfragebögen wurden anhand einer repräsentativen Gesamtstichprobe von etwa 1.000 deutschen Kindern und Jugendlichen für die drei Altersgruppen normiert. Eine klinische Referenzstichprobe bestand aus mehr als 60 Kindern mit den Diagnosen ADHS, Autismus oder einer Entwicklungsstörung. Für den Lehrerfragebogen stehen Cut-Off-Werte aus den USA als Vergleichswerte zur Verfügung.
Charakteristika und Vorzüge
- Einsatzbereiche in Praxis und Forschung.
- Umfassende Fremdbeurteilung anhand konkreter, alltagsnaher Verhaltensweisen.
- Stärkenfokussiert.
- Unterstützt bei der Entwicklung und Evaluierung zielgerichteter Interventionen.
- Kurzversion für den Altersbereich 3;0 bis 14;11 Jahre verfügbar.
- Digitale Durchführung und Auswertung auf Q-global möglich.
Referent*innen
