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BAYLEY-III Skalen und BAYLEY-III Screening Test

Zusammenfassung

Einführung in die BAYLEY-III Skalen und den BAYLEY-III Screening Test inklusive eines Vergleichs mit der Vorgängerversion (BAYLEY-II)

Ziel dieses White Papers ist es, Ärzte und Psychologen in pädiatrischen Einrichtungen mit der dritten Auflage der Bayley Scales of Infant and Toddler Development (Bayley-III) in deutscher Übersetzung (Reuner & Rosenkranz, 2014) vertraut zu machen. Im Vergleich zu ihrer Vorgängerversion (Bayley-II) verfügt die Revision über wichtige Neuerungen, die das Testverfahren zur frühkindlichen Entwicklungsdiagnostik noch messgenauer, differenzierter und praktikabler machen. Die neue Skalenstruktur der Bayley-III ermöglicht eine getrennte Erfassung des kognitiven, sprachlichen und motorischen Entwicklungsstands von sehr jungen Kindern zwischen einem und 42 Monaten. Die Unterteilung in die fünf Untertests Kognition, Sprache Rezeptiv, Sprache Expressiv, Feinmotorik und Grobmotorik garantiert eine differenzierte und präzise Diagnostik einzelner Leistungsbereiche. Inhaltlich wurde die kognitive Skala um das Konzept „Spielverhalten“ erweitert, was als wichtige Information zur Einschätzung des Entwicklungsniveaus von Kleinkindern dient. Neben der rechtzeitigen Diagnostik von Entwicklungsverzögerungen eignet sich die Bayley-III darüber hinaus zur Testung von klinischen Patientengruppen wie etwa ehemals Frühgeborenen, Kindern mit angeborenen Herzfehlern, tiefgreifenden Entwicklungsstörungen oder chronischen Erkrankungen. Die wichtigste Neuerung der dritten Version der Bayley-Skalen besteht jedoch in einer erstmals deutschen Normierung. Aufgrund der großen Altersspanne eignet sich der Individualtest auch ideal für Langzeitbeobachtungen. Seine internationale Verbreitung gewährleistet zudem die Vergleichbarkeit von Forschungsarbeiten zur frühkindlichen Entwicklungsdiagnostik. Als zeitökonomische Alternative bietet sich zudem der dazu gehörige Bayley-III Screening Test an. Mit der Kurzversion des Tests wird eine erste Grobklassifizierung vorgenommen, die als Entscheidungshilfe für weitere Untersuchungen dienen kann. Inhaltlich und messtheoretisch entspricht die Bayley-III dem aktuellen Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Somit trägt der Entwicklungstest zur Verbesserung und Weiterentwicklung der Entwicklungsdiagnostik sehr junger Kinder bei und bietet neben einer präzisen Einschätzung des individuellen Entwicklungsstatus auch Empfehlungen zu Fördermaßnahmen.